Das Rezept für eine Arnikatinktur ist sehr einfach. Mit wenigen Handgriffen hat man eine selbstgemachte Einreibung gegen Muskel- und Gelenkschmerzen.
Im Alpenraum findet man die Arnikatinktur nahezu in jedem Haushalt. Das ist auch nicht verwunderlich, kann ma diese doch sehr vielseitig verwenden. Als Einreibung hilft diese nicht nur bei Prellungen, Rückenschmerzen, Rheuma, Insektenstichen sondern auch bei Venenproblemen.
Rezept: Arnikatinktur selbstgemacht
- Zutaten
10 g getrocknete Arnikablüten (alternativ ca. 15 g frische Blüten)
100 g 40% Alkohol - Zutaten mischen
Die Arnikablüten – frisch oder getrocknet – in eine Flasche füllen und mit dem Alkohol übergießen.
- Tinktur ansetzten
Die Mischung 2 Wochen an einen dunklen Ort stellen und regelmäßig schütteln.
- Abfiltrieren
Die gewonnene Tinktur in eine saubere Flasche abfiltrieren.
- Haltbarkeit und Lagerung
Lichtgeschützt bei Raumtemperatur gelagert 1 Jahr haltbar.
- Anwendung
Bei Muskel- und Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, schweren Beinen oder Insektenstichen auf die betroffenen Stellen auftragen.
- Dosierung
2- bis 3-mal täglich. Vor der Anwendung als Umschlag oder Einreibung sollte dieser aber 4-bis 5-fach verdünnt werden.
Wie wirkt Arnika?
Arnika enthält sogenannte Sesquiterpenlactone. Diese reduzieren Entzündungen und letztlich Schmerzen. Außerdem gehen Juckreiz und Schwellungen leichter zurück. Es gibt auch mehrere klinische Studien mit Patienten die an Schmerzen litten und Arnika äußerlich verwendeten. Eine Studie mit 204 Teilnehmern konnte sogar zeigen, dass ein Arnikagel gleichwertig Schmerzen lindert wie eine Zubereitung mit 5% Ibuprofen (Widrig et al. (2007)).
Risiken und Nebenwirkungen
Arnika jedenfalls nur äußerlich und auf intakte Haut auftragen. Keinesfalls darf Arnika innerlich verwendet werden. Arnika kann außerdem bei empfindlichen Personen zu Hautausschlägen führen. Deshalb den Auszug beim erstmaligen Gebrauch nur auf einer kleinen Stelle auftragen. Bei einer Allergie gegen Korbblütler sollte man jedenfalls auf Arnika verzichten.
Vorsicht Naturschutz!
Die Herstellung einer Arnikatinktur ist sehr einfach, allerdings ist das Sammeln der hierfür benötigten Blüten nicht ganz unproblematisch. Einerseits kommt Arnika in den Alpen erst ab der mittleren Höhenstufe vor, andererseits steht diese unter Naturschutz (das Sammeln von einigen Blüten für den Eigengebrauch ist allerdings vielerorts erlaubt, mehr dazu hier). Für alle anderen die nicht im Alpenraum wohnen oder diese nicht selbst sammeln können/wollen: Getrocknete Arnikablüten bekommt man unter Arnicae flos auch in der Apotheke.
Autor: Arnold Achmüller, erstellt am 19. Jänner 2020 (zuletzt aktualisiert am 26. April 2020)
Quellen: Widrig et al. (2007): Choosing between NSAID and arnica for topical treatment of hand osteoarthritis in a randomised, double-blind study. Rheumatol Int. Apr;27(6):585-91