Eibisch wurde schon in der Antike bei Reizhusten als Hustenmittel verwendet. Zusätzlich reduziert Eibisch auch Reizungen im Mund- und Rachenraum.
STECKBRIEF – EIBISCH
Verwendete Arten
Echter Eibisch (Althaea officinalis L.)
Verwendete Pflanzenteile
Wurzel, Blätter
Sammelzeitpunkt
Die Wurzel wird im Spätherbst, die jungen Blätter werden im Frühsommer gepflückt.
Wirkstoffe
Polysaccharide (Schleimstoffe), Flavonoide
Wirkeigenschaften
hustenreizstillend, schleimhautschützend, immunstimulierend
Wirkmechanismus
Es ist vor allem das in der Wurzel und in den Blättern vorkommende Wirkstoffgemisch, das für die positiven Wirkungen verantwortlich ist. Eine der wichtigsten Substanzen ist dabei das Allantoin. Dieses fördert die Regeneration von Gewebe und den Wundverschluss. Unterstützt wird der wundheilungsfördernde Effekt durch zusätzlich enthaltene Schleimstoffe. Sogenannte Glykopeptide und Rosmarinsäuren wirken darüber hinaus entzündungshemmend und schmerzstillend.

Sinnvolle Anwendungen (laut HMPC und ESCOP)
- Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundener trockener Reizhusten
- Leichte Entzündungen der Magenschleimhaut
Weitere Anwendungen aus der Volksmedizin
- Teeauszug als Umschlag bei Verletzungen und Verbrennungen der Haut
- Teeauszug als heißer Umschlag bei Furunkeln
Tagesdosierung
Die mittlere Tagesdosierung für Erwachsene liegt bei 6 g Wurzel oder 5 g der getrockneten Blätter. Vom Eibischsirup kann man mehrmals täglich 10g einnehmen.
Risiken und Nebenwirkungen
Eibisch gilt als sehr gut verträglich und eignet sich auch für Kinder. Eibisch sollte aber mit zeitlichem Abstand zu anderen Arzneimitteln eingenommen werden, da eine verminderte Aufnahme von gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln nicht ausgeschlossen werden kann. Der Abstand zu anderen Arzneimitteln sollte 1/2 bis 1 Stunde betragen.
Anwendung bei Kindern
Aufgrund fehlender Daten wird die Anwendung von Eibisch Kindern erst ab 3 Jahren empfohlen.
Zubereitung | 3-4 Jahre | 4-10 Jahre | 10-16 Jahre |
Eibischblätter | 1 Tasse (1,5 g) täglich | 2 Tassen (je 1,5 g) täglich | 3 Tassen (je 1,5 g) täglich |
Eibischwurzel | 1 Tasse (2 g) täglich | 2 Tassen (je 2 g) täglich | 3 Tassen (je 2 g) täglich |
Eibischsirup | 3 ml (täglich) | 3-5 ml (täglich) | 6-9 ml (täglich) |
Schwangerschaft und Stillzeit
Es gibt keine Hinweise auf negative Auswirkungen auf Schwangerschaft und Stillzeit.
Wurzel kalt, Blätter heiß zubereiten
Bei der Zubereitung von Eibisch sind einige wesentliche Punkte zu beachten: Während die Blätter entgegen früherer Ratschläge in Form eines Tees mit heißem Wasser übergossen werden können, sollten die grob zerkleinerten Wurzeln für die innerliche Anwendung mit kaltem Wasser in Form eines Kaltwasserauszuges (1 Teelöffel der grob zerkleinerten Wurzel mit 150ml kaltem Wasser übergießen, 1 bis 2 Stunden stehen lassen, danach kurz zum Sieden erhitzen, abkühlen lassen und durch ein Teesieb filtrieren) zubereitet werden. Kocht man die Wurzel gleich in heißem Wasser, verkleistert nämlich die enthaltene Stärke und verhindert das Herauslösen der gewünschten Schleimstoffe.
Kurioses: Die reizmildernde Wirkung entfaltet sich umso stärker, je länger die Schleimstoffe Kontakt mit den Schleimhäuten haben. Deshalb sollten kleine Dosen mehrmals täglich eingenommen werden und diese möglichst lange im Mund behalten, beziehungsweise langsam geschluckt werden. Bonbons und Lutschtabletten können hierfür neben Tee, Saft oder Sirup besonders nützlich sein.
Autor: Arnold Achmüller, erstellt am 2. Dezember 2018 (zuletzt aktualisiert am 14. Mai 2020)
Quelle: Assessmentreport der EMA (Europäische Arzneimittelagentur)
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