Die leuchtend gelben Blüten der Königskerze beruhigen Husten. Als Hustenmittel vereinen diese schleimlösende und reizlindernde Effekte.
STECKBRIEF – KÖNIGSKERZE
Verwendete Arten
Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum Bertol.), Filzige Königskerze (Verbascum phlomoides L.) und Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus L.)
Verwendete Pflanzenteile
Blütenblätter
Sammelzeitpunkt
Die Blütenblätter werden im Juli und August kurz nach dem Aufblühen gesammelt.
Wirkstoffe
Saponine, Iridoide, Schleimstoffe
Wirkeigenschaften
reizmildernd, schleimlösend
Wirkmechanismus
Die in den Blüten enthaltenen Saponine wirken indirekt über die Magenschleimhaut schleimlösend in den Bronchien. Dadurch wird der zähflüssige Schleim verflüssigt und kann leichter abgehustet werden. Die ebenfalls enthaltenen Schleimstoffe umhüllen gereizte Stellen an der Schleimhaut und wirken auf diese Weise reizlindernd. Königskerze wirkt dadurch gleich zweifach bei Husten. Iridoide entfalten zudem antimikrobielle Wirkungen.
Sinnvolle Anwendungen (laut HMPC und ESCOP)
- Als Tee oder Sirup innerlich bei Husten oder Halsschmerzen
Weitere Anwendungen aus der Volksmedizin
- Als Tee oder Ölauszug äußerlich bei Wunden und leichten Verbrennungen
- Als Tee innerlich zur Beruhigung

Tagesdosierung
Die mittlere Tagesdosierung für Erwachsene liegt bei 4 bis 6 g der getrockneten Blüten aufgeteilt auf 3 bis 4 Tassen Tee pro Tag. Besonders bewährt hat sich Königskerze in Teemischungen mit Malve, Thymian oder Eibisch.
Risiken und Nebenwirkungen
Es gibt keine Hinweise auf Neben- oder Wechselwirkungen von Königskerzenblüten.
Anwendung bei Kindern
Es gibt keine Hinweise auf schädigende Wirkungen bei Kindern, trotzdem wird laut offiziellen Empfehlungen des HMPC die Anwendung aufgrund fehlender Daten Kindern erst ab 12 Jahren empfohlen. Als Tagesdosierung für Kinder ab 4 Jahren gelten (als Tee) 3 bis 4 g.
Schwangerschaft und Stillzeit
Derzeit liegen keine Hinweise auf eine schädigende Wirkung bei der Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Rezept: Königskerzenöl
Aus den Blüten der Königskerze lässt sich auch ein hautberuhigender Ölauszug herstellen. Hierzu werden die frischen Blüten in einer Flasche mit Olivenöl (oder Mandelöl) übergossen, 2 bis 3 Wochen stehen gelassen und anschließend abfiltriert. Man benutzt diesen traditionell bei kleineren Wunden und leichten Verbrennungen.
Kurioses: Im Alpenraum bildet die Königskerze den Mittelpunkt des Kräuterstrauß am 15. August (Dreißigenstrauß). Früher wurde der Blütenstand auch in Wachs getaucht und als Kerze benutzt.
Autor: Arnold Achmüller, erstellt am 22. Juli 2019 (zuletzt aktualisiert am 16. Februar 2020)
Quelle: Assessmentreport der EMA (Europäische Arzneimittelagentur)