Neunkräutersuppe (Gründonnerstagssuppe)

Ein Rezept einer Neunkräutersuppe (oder auch Gründonnerstagssuppe) enthält traditionell neun verschiedene Wildkräuter. Die Suppe wirkt kräftigend und ist ein guter Start in den Frühling.

Rezept: Neunkräutersuppe (Gründonnerstagssuppe)

  1. Zutaten

    1/2 Zwiebel
    1 Knoblauchzehe
    2 Kartoffeln
    500 ml Gemüsebrühe
    9 kleine Sträuße Wildkräuter

  2. Zwiebel und Knoblauch anbräunen

    Die kleingeschnittene Zwiebel und den Knoblauch in einem Topf in Fett kurz anbräunen.

  3. Aufkochen

    Die zerkleinerten Kartoffeln und etwas Wasser (ca. 200 ml) hinzugeben. 15 Minuten köcheln lassen, dann die Gemüsebrühe hinzufügen.

  4. Kräuter hinzugeben

    Nach 3 Minuten die gehackten Kräuter dazugeben und weitere 10 Minuten leicht köcheln lassen.
    Geeignete Kräuter für die Suppe sind u.a. Ehrenpreis, Bärlauch, Gänseblümchen, Schnittlauch, Beifuß, Brennnessel, junge Spitzwegerichblätter, Brunnenkresse, Giersch, Gundermann, Löwenzahn, Melde, Schafgarbe oder Wiesenkerbel.
    Vorsicht: Selbst sammeln sollte man Wildkräuter nur, wenn man diese zweifelsfrei erkennt! Besonders riskant ist beispielsweise das Sammeln von Wiesenkerbel, der mit dem giftigen Schierling (Achtung tödlich!) verwechselt werden kann!

  5. Pürieren

    Anschließend alles mit einem Stabmixer pürieren und nach Geschmack würzen.

  6. Genießen

    Traditionellerweise wird die Suppe am Gründonnerstag gegessen. Zur Frühlingskur kann man sie aber auch mehrmals pro Woche essen.

Kräuter sammeln Neunkräutersuppe

Was macht die Neunkräutersuppe so besonders?

Die Bekanntheit der Neunkräutersuppe (Gründonnerstagssuppe) kommt noch aus einer Zeit, als die Menschen das erste frische Grün sehnsüchtig erwarteten. Ausgezehrt vom Winter, versorgten Wildkräuter die Menschen wieder mit den nötigen Nährstoffen. Gleichzeitig versuchte man mit den in den Kräutern enthaltenen nieren- und gallenanregenden Heilpflanzen sich der „Schlacken“ des Winters zu entledigen. Die Vorstellung von „Schlacken“ basierte wiederum auf der sogenannten Säftelehre. Diese war die beherrschende Gesundheitslehre im Mittelalter. Man war damals der Auffassung, dass durch falsche Ernährungsgewohnheiten und ein schlechtes Mischungsverhältnis der vier menschlichen Säfte (Blut, Schleim, gelbe Galle, schwarze Galle) sich im Körper schlechte Stoffe ansammeln und diese zu Krankheit führen.


Heute ist die Säftelehre überholt, aber in der Volksheilkunde wird nach wie vor auf die positiven Effekte einer blutreinigenden und entschlackenden Therapie verwiesen. Und auch aus einem modernen Ansatz heraus kann man dieser Suppe durchaus einen gesundheitlichen Mehrwert abgewinnen. Denn zweifellos enthalten die verschiedenen Kräuter nicht nur zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine, sondern auch wertvolle sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe.

Neunkräutersuppe Gründonnerstagssuppe einfaches Rezept

Weshalb neun Kräuter?

Die Zahl neun war früher in Mitteleuropa und vielen anderen Erdteilen eine magische Zahl. Denn die neun enthält dreimal die als göttlich angesehene Zahl drei. Die drei symbolisierte generell die Vollkommenheit (Erde/Sonne/Mond, Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft, Dreifaltigkeit usw.). Durch die Festlegung auf neun verschiedene Kräuter sollte die kräftigende Suppe auch eine spirituelle bzw. magische Komponente bekommen.

Vorsicht: Selbst sammeln sollte man Wildkräuter nur, wenn man diese zweifelsfrei erkennt! Besonders riskant ist beispielsweise das Sammeln von Wiesenkerbel, der mit dem giftigen Schierling (Achtung tödlich!) verwechselt werden kann!

Autor: Arnold Achmüller, erstellt am 7. April 2019 (zuletzt aktualisiert am 10. April 2022)

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