Die Pfefferminze ist bei Erkältungen, Kopfschmerzen und bei Übelkeit vielseitig einsetzbar. Deshalb lohnt es sich dieses im Haushalt vorrätig zu halten.
STECKBRIEF – PFEFFERMINZE
Verwendete Arten
Pfefferminze (Mentha x piperita L.)
Verwendete Pflanzenteile
Blätter, Ätherisches Öl
Sammelzeitpunkt
Die Blätter werden von Juni bis September kurz vor der Blüte gesammelt.
Wirkstoffe
Ätherisches Öl (Menthol, Menthon, Mentofuran ua.), Lamiaceengerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe
Wirkeigenschaften
schmerzstillend, lokal betäubend, krampflösend, appetitanregend, verdauungsfördernd, galletreibend, antibakteriell
Wirkmechanismus
Pfefferminze wirkt in erster Linie krampflösend bei schmerzhaften Verkrampfungen und Koliken in den Verdauungsorganen. Das enthaltene ätherische Öl wirkt außerdem betäubend auf die Magenschleimhaut, wodurch es bei Übelkeit zu einem deutlichen Nachlassen der Symptome kommt. Zusätzlich wird durch die ebenfalls enthaltenen Flavonoide die Freisetzung von Verdauungsenzymen und Gallenflüssigkeit erhöht, wodurch insgesamt die Verdauungstätigkeit gesteigert wird.

Sinnvolle Anwendungen (laut HMPC und ESCOP)
- Pfefferminztee bei krampfartigen Verdauungsbeschwerden
- Der Pfefferminztee bei Übelkeit
- Ein Pfefferminztee oder das ätherische Öl bei Reizdarm (auch in Kombination mit Kümmelöl)
- Ätherisches Öl in einer 10% alkoholischen Lösung bei Spannungskopfschmerzen
- Das ätherisches Öl als Inhalation bei Erkältungen mit Schnupfen und hartnäckigem Husten
Weitere Anwendungen aus der Volksmedizin
- Das ätherische Öl oder ein Ölauszug aus den Blättern bei rheumatischen Erkrankungen, Juckreiz und Neuralgien als Einreibung
- Pfefferminztee bei depressiven Verstimmungen
- Ein Pfefferminztee zum Abstillen
Tagesdosierung
3-6g der getrockneten Pfefferminzblätter, aufgeteilt auf 2 bis 3 Tassen pro Tag. Bei Inhalationen werden 3-4 Tropfen in eine Schüssel kochendes Wasser gegeben und 10 Minuten inhaliert (nur Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren!). Für Einreibungen können ebenfalls 2-3 Tropfen mehrmals täglich eingerieben werden. Die Behandlung von Spannungskopfschmerzen erfolgt mit einer 10% alkoholischen Lösung des ätherischen Öls (1g ätherisches Öl auf 10g 50% Alkohol). Dieses wird 1- bis 2-mal täglich auf den Schläfen eingerieben (Vorsicht: nicht zu nah an den Augen, ätherisches Öl/Alkohol brennt in den Augen!).
Risiken und Nebenwirkungen
Bei Säuglingen und Kleinkindern darf das ätherische Pfefferminzöl nicht verwendet werden, da es hier zum sogenannten Kratschmer-Reflex, mit Atemdepression bis hin zum Ersticken kommen kann. Laut EMEA/HMPC darf Pfefferminze bei Kindern erst ab 4 Jahren verwendet werden.
Pfefferminze entspannt auch den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Deshalb kann sich bei vorbelasteten Personen Sodbrennen (Reflux) verschlimmern. Bei Gallensteinen nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden.
Anwendung bei Kindern
1-4 Jahre | 4-10 Jahre | 10-16 Jahre |
3-5 g | 3-6 g |
Schwangerschaft und Stillzeit
Laut den zuständigen Fachgremien EMEA/HMPC sollte Pfefferminzöl als auch die Pfefferminzblätter während Schwangerschaft und Stillzeit vor allem wegen fehlender Daten nicht verwendet werden.
Kurioses: Minz-Arten neigen zu Bastardisierung wodurch es eine Vielzahl an verschiedenen Kreuzungen gibt. Die Pfefferminze wurde erstmals im 17. Jahrhundert erwähnt und entstand aus einer Kreuzung zwischen Krauseminze (Mentha spicata) und Bachminze (Mentha aquatica).
Autor: Arnold Achmüller, erstellt am 2. Dezember 2018 (zuletzt aktualisiert am 14. Mai 2020)
Quelle: Assessmentreport der EMA (Europäische Arzneimittelagentur)
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