Hier möchten wir euch eine einfache Möglichkeit zeigen, wie ihr aus Tinkturen oder wässrigen Auszügen ein Schmerzgel selber machen kann.
- Zutaten
50 g einer Pflanzentinktur (max. 30% Alkoholgehalt!)
0,5 g Carbopol 940
(erhältlich über Apotheken, 10 g kosten ungefähr 10 Euro)
0,3 g Trometamol 0,3 g
(erhältlich über Apotheken, 10 g kosten ungefähr 10 Euro) - Carbopol anmischen
Ca. 5 g der Tinktur in eine kleine Rührschüssel oder Mörser geben. Dann das Carbopol auf die Tinktur aufstreuen und kräftig mit einem Pistill zu einer homogenen Mischung (es sollten keine großen Klumpen übrig bleiben) durchmischen.
- Tinktur einrühren
Die restliche Tinktur in den Mörser geben und in die Mischung einrühren.
- Gelbildung
Zum Schluss streut man das Trometamol in die Mischung und rührt wiederum alles kräftig durch. Auf diese Weise entsteht innerhalb weniger Minuten ein Gel.
- Abfüllen
Die Gelmischung wird in einen Tiegel oder in eine Tube abgefüllt.
- Haltbarkeit und Lagerung
Falls das Gel mit einer wässrigen Lösung mit einem Alkoholgehalt unter 20% hergestellt wird, muss das Gel konserviert werden. Die Haltbarkeit beträgt sonst lediglich 3 Tage.
Bei Alkoholgehalten über 20% ist das Gel mindestens 6 Monate haltbar, sollte aber sicherheitshalber im Kühlschrank gelagert werden.
Welchen Vorteil hat ein Gel?
Durch die Bereitung eines Gels erhöht man die Viskosität der zugrundeliegenden Flüssigkeit. Dadurch kann die Applikation erstens wesentlich vereinfacht und zweitens in höherer Konzentration erfolgen. Zusätzlich wirkt ein Gel bereits an sich kühlend, wodurch Schwellungen leichter reduziert werden. Ein schmerzstillendes Gel eignet sich daher besonders bei Sportverletzungen, Prellungen und Verstauchungen. Aber man kann es je nach enthaltener Tinktur auch bei Insektenstichen und Venenproblemen benutzen.
Vorsicht auf den Alkoholgehalt!
Das Carbomergel funktioniert allerdings nur mit Tinkturen mit einem Alkoholgehalt von max. 30%. Höherprozentige Auszüge müssen deshalb etwas verdünnt werden.
Mit welchen Zutaten kann man ein Schmerzgel selber machen?
Es gibt zahlreiche Gelbildner, mit denen man eine Lösung eindicken und damit viskoser machen kann. Im Hinblick auf wässrige oder wässrig-alkoholische Lösungen bieten sich vor allem Gele auf Carbomerbasis (Carbopol) an.
Als Ausgangssubstanzen eignen sich schmerz- und entzündungshemmende Tinkturen und wässrige Lösungen. Besonders geeignet sind Arnikaschnaps, Beinwelltinktur und Auszüge aus Wacholder.
Wie entsteht das Carbomergel?
Das Carbopol liegt als saures Polymer, also als geknäulte lange Kette (wie kleine Wollknäuel) vor. Neutralisiert man diese durch Zugabe des basischen Trometamols entwirrt sich diese Kettenstruktur, Wassermoleküle werden eingelagert und es entsteht ein Gel.
Auf benzolfreies Carbopol achten
Carbopol ist unbedenklich, allerdings können Spuren des bei der Herstellung verwendeten Lösungsmittels Benzol sich noch im Endprodukt befinden. Benzol gilt als krebserregend. Achtet deshalb beim Kauf auf die benzolfreie Variante (wird so gekennzeichnet).
Carbomergele sind zudem lediglich für die äußere Anwendung und nicht für Schleimhäute geeignet. Außerdem ist es etwas austrocknend.

Autor: Arnold Achmüller, erstellt am 2. Dezember 2019 (zuletzt aktualisiert am 27. April 2020)