Rezepte
Tinkturen sind eine effektive Methode, die Kraft der Pflanzen zu konservieren und zu nutzen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Schritt für Schritt eine eigene Tinktur herstellen kannst und worauf besonders zu achten ist.
Eine Tinktur ist ein Auszug aus Pflanzenstoffen, hergestellt durch Ansetzen in Alkohol. Dadurch dass Alkohol ätherische Öle und Gerbstoffe besser löst können mit dieser Methode manche Heilpflanzen besser extrahiert werden. Außerdem sind diese alkoholischen Lösungen lang haltbar.
Als Ausgangsstoff können sowohl frische als auch getrocknete Pflanzen verwendet werden. Zu beachten gilt, dass bei frischen Pflanzen etwa 20 Prozent mehr als bei getrockneten benötigt wird, um den höheren Wassergehalt auszugleichen.
Für eine ausgewogene Tinktur sollten höchstens 5 verschiedene Pflanzen verwendet werden. Eine größere Anzahl könnte die Wirksamkeit der Einzelbestandteile reduzieren. Am besten stellt man für jede gewünschte Heilpflanze eine eigene Tinktur her.
Ein gutes Grundverhältnis für Tinkturen ist 1 Teil Pflanzenmaterial zu 5 Teilen Alkohol. Zum Beispiel: Verwende 10 g getrocknete Kräuter auf 50 g Alkohol (beispielsweise 70%ig).
Bei stark wirksamen Pflanzen wie Arnika oder sehr voluminösen Kräutern wie beispielsweise Ringelblume wird das Verhältnis angepasst – nutze hier 1 Teil Pflanze auf 10 Teile Alkohol.
1 Teil Pflanzenmaterial
5 Teile alkoholische Lösung (z.B. 70%iger Alkohol)
Übergieße das Pflanzenmaterial mit der alkoholischen Lösung und stelle es gut verschlossen für 1 bis 2 Wochen an einen dunklen Ort (Blätter bzw. Blüten 1 Woche, Früchte/Wurzeln/Rinden/Samen 2 Wochen). Schüttele die Mischung regelmäßig.
Filtere die Mischung dann ab und fülle sie in saubere Gefäße. Für Tinkturen zur innerlichen Anwendung empfiehlt sich eine Flasche mit Tropfaufsatz (erhältlich z.B. in Apotheken).
Lichtgeschützt und bei Raumtemperatur gelagert ist die Tinktur mindestens 1 Jahr haltbar.
Selbstgemachte Tinkturen sind eine wertvolle Ergänzung für deinen Kräutervorrat. Sie bieten gegenüber Tees den Vorteil, dass sie schwer wasserlösliche Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe und ätherische Öle in einer viel konzentrierteren Form enthalten und dadurch leichter zu dosieren sind. Ihre lange Haltbarkeit – oft mehrere Jahre – macht sie zudem praktisch für die langfristige Lagerung. Während einige Tinkturen in verdünnter Form innerlich angewendet werden können (wie Baldrian, Salbei, Thymian, Ringelblume), eignen sich andere nur für die äußerliche Anwendung, zum Beispiel als Einreibungen (etwa Beinwell, Arnika).
Für die Zubereitung einer Tinktur greifen viele im Hausgebrauch auf Vodka, Kornbrand oder Schnaps zurück, die etwa 40% Alkohol enthalten. Diese Konzentration ist für zahlreiche Kräuterauszüge völlig ausreichend, jedoch kann der Eigengeschmack dieser Spirituosen, insbesondere bei innerlicher Anwendung, als störend empfunden werden. Für eine professionellere und reinere Herstellung empfiehlt sich die Verwendung einer Mischung aus 96%igem Alkohol (Weingeist, erhältlich - je nach Land - in Lebensmittelgeschäften, Drogerien oder Apotheken) und Wasser. Dies ermöglicht es Dir, die Alkoholkonzentration genau anzupassen. Da bestimmte Inhaltsstoffe je nach Alkoholgehalt besser oder schlechter gelöst werden, ist es wichtig, die Konzentration entsprechend den gewünschten Wirkstoffen auszuwählen. Eine grobe Einteilung kann dabei wie folgt vorgenommen werden:
Wasser und Alkohol haben eine unterschiedliche Dichte, weshalb man für die gewünschte Alkoholkonzentration ein sogenanntes Mischungskreuz braucht. Je nach gewünschter Alkoholkonzentration braucht man für 100 g der Alkohol-Wasser-Mischung folgende Mengen an 96% Alkohol und Wasser:
Vol% Alkohol | 96% Alkohol | Wasser |
70% | 67,6 g | 32,4 g |
50% | 46 g | 54 g |
40% | 36,1 g | 63,9 g |
35% | 31,3 g | 68,7 g |
20% | 17 g | 83 g |
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