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Der Dreißigenstrauß ist ein faszinierender Brauch aus dem mitteleuropäischen Raum, der vor allem in den Alpentälern bis heute lebendig ist. Am Vorabend des 15. August – dem Fest Mariä Himmelfahrt – werden bestimmte Heilkräuter gesammelt, sorgsam zu einem Strauß gebunden und geweiht. Dieses überlieferte Ritual, auch bekannt als Frauenstrauß oder Hochunserfrauen-Kräuterstrauß, hat tiefe Wurzeln in der traditionellen Frauenheilkunde und ist eng mit der Kräuterkunde verbunden.
Die Zeit zwischen dem 15. August und dem 15. September, dem Gedenktag der Schmerzen Mariens, wird in der Volksüberlieferung als „Frauendreißiger“ bezeichnet. In dieser besonderen Phase galt das Sammeln von Heilpflanzen als besonders wirksam. Ursprünglich wurden die Sträuße am 8. September – dem Fest Mariä Geburt – geweiht. Bis ins 19. Jahrhundert markierte dieser Tag in vielen Regionen das Ende der Kräutersammelzeit.
Die Auswahl der Kräuter für den Dreißigenstrauß war stets von Bedeutung – sowohl medizinisch als auch symbolisch. Regional unterschiedlich, doch oft bestimmt von magischen Zahlen wie 7, 9, 33 oder 77, spiegeln die enthaltenen Pflanzen eine tief verwurzelte Heiltradition wider. Diese Zahlen stammen aus der germanischen Mythologie und weisen auf den spirituellen Charakter des Straußes hin.
Zu den häufigsten Heilpflanzen im Dreißigenstrauß zählten:
Dass dieser Kräuterstrauß auch Frauenstrauß genannt wurde, ist kein Zufall. Sowohl der Hochunserfrauentag (15. August) als auch Mariä Geburt (8. September) gelten als bedeutende Frauentage im Jahreskreis – und geben Hinweise auf die ursprüngliche Verbindung zur Frauenheilkunde.
Alte Quellen bestätigen diese enge Verbindung: Je älter die Überlieferung, desto mehr klassische Frauenpflanzen finden sich im Strauß. Der Volkskundler Johann Heyl nannte 1897 in seinem Werk Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol jene Pflanzen, die am Ritten bei Bozen traditionell in den Strauß gebunden wurden: Johanniskraut, Steinklee, Weinraute, Goldrute, Leinkraut, Beifuß, Königskerze, Habichtskraut, Wermut, Eisenkraut und Wolfsmilch – allesamt Heilpflanzen die früher im Zusammenhang mit der Frauenheilkunde standen.
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Nach der Weihe wurde der Dreißigenstrauß getrocknet und das Jahr über für Heilzwecke aufbewahrt. Er galt als Schutz gegen Krankheit und Unwetter. In vielen Gegenden war es Brauch, Teile des Straußes ins Herdfeuer zu werfen, um Gewitter fernzuhalten. Auch dem Viehfutter wurden einzelne Kräuter beigegeben – zum Schutz vor Krankheiten.
In der Volksmedizin fand der Strauß auch in der Pflege Kranker Verwendung. Und obwohl es hierzu kaum noch Hinweise gibt, könnte der Dreißigenstrauß auch mit den sogenannten Unser-Bettstrohkräutern verwandt sein – jenen Kräutern, auf denen Frauen bei der Geburt lagen, um sich und das Neugeborene vor bösen Einflüssen zu schützen.
ℹ️ Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden, bestehenden Erkrankungen oder regelmäßiger Einnahme von Medikamenten solltest du unbedingt medizinischen oder pharmazeutischen Rat einholen.
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