Herbarium
Hamamelis ist ein herausragendes natürliches Heilmittel für die Haut. Ob als Umschlag oder als heilsames Sitzbad, Hamamelis bietet wirksame Linderung bei Entzündungen, Ekzemen und Juckreiz.
[STECKBRIEF]
Die Europäische Arzneimittelagentur (HMPC) und das Europäische Komitee für pflanzliche Arzneimittel (ESCOP) empfehlen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten für Hamamelis. Bei äußerlicher Anwendung kann die Rinde oder die Blätter von Hamamelis als Abkochung, Tinktur oder in Form des destillierten Hamameliswasser verwendet werden. Diese Präparate eignen sich hervorragend als Umschlag oder Waschung bei entzündlichen Hauterkrankungen, einschließlich akutem Ekzem und Juckreiz. Sie können auch bei leichter Venenentzündung hilfreich sein und als Sitzbad zur Linderung von Hämorrhoiden dienen.
Wenn es um die innere Anwendung geht, kann eine Abkochung oder Tinktur der Hamamelisblätter oder -rinde als effektive Mundspülung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum dienen. Zudem kann die Einnahme einer Abkochung der Blätter als kurzfristige Hilfe bei leichten Durchfallerkrankungen dienen.
Neben den empfohlenen Anwendungen hat Hamamelis auch einen festen Platz in der traditionellen Volksmedizin. Ein Beispiel ist die Nutzung von Hamameliswasser als beruhigendes Gesichtswasser nach der Rasur, was die Haut besänftigt und erfrischt.
Hinsichtlich der täglichen Anwendung wird Hamamelis hauptsächlich als Sitzbad oder Umschlag sowie als Spüllösung für den Mund- und Rachenraum verwendet. Um einen wässrigen Hamamelisauszug für die äußerliche Anwendung zuzubereiten, werden 5 bis 10 g Hamamelisrinde oder -blätter in 250 ml kochendem Wasser kurz aufgekocht und für 5 bis 10 Minuten ziehen gelassen. Für Mundspülungen hingegen werden lediglich 2 bis 3 g Rinde oder Blätter in 150 ml Wasser auf gleiche Weise zubereitet.
Trotz der vielen positiven Aspekte der Anwendung von Hamamelis sollten mögliche Risiken und Nebenwirkungen nicht außer Acht gelassen werden. Während Hamamelis bei äußerlicher Anwendung sehr gut verträglich ist, kann die innerliche Anwendung - etwa als Tee - bei Personen, die empfindlich auf hohe Gerbstoffmengen reagieren, zu Magenproblemen, Übelkeit und Erbrechen führen. Daher ist es immer ratsam, die Anwendung und Dosierung von Hamamelis an die individuellen Bedürfnisse und Toleranzen anzupassen.
Trotz fehlender Hinweise auf negative Auswirkungen bei Kindern, ist die Anwendung von Hamamelisblättern und -wasser bei Kindern unter 6 Jahren und von Hamamelisrinde bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund unzureichender Daten nicht empfohlen. Ähnlich ist es bei der innerlichen Anwendung von Hamamelis während Schwangerschaft und Stillzeit. Eine äußere kleinflächige Anwendung, wie etwa ein Sitzbad, ist jedoch auch in der Stillzeit möglich.
Das Hamameliswasser, auch als Aqua hamamelidis corticis bekannt, hat sich insbesondere in den USA als beliebtes Rasierwasser und Mittel gegen Hautrötungen etabliert. Die Zubereitung folgt dem Rezept des US-amerikanischen Arzneibuchs (United States Pharmacopeia - USP): Man lässt 1 kg frisch geschnittene junge Hamameliszweige 24 Stunden in 2 Litern kaltem Wasser einweichen, destilliert diese Mischung dann und fängt 1700 ml des Destillats auf, welches schließlich mit 300 ml 96% Alkohol (Ethanol) vermischt wird.
Ein interessanter Fakt am Rande: Der englische Name für Hamamelis, "witch hazel" (übersetzt "Hexenhasel"), stammt daher, dass die Zweige der Pflanze in der Vergangenheit als Wünschelruten genutzt wurden, ähnlich wie es bei der europäischen Hasel der Fall war.
Verwendete Arten
Hamamelis (auch Zauberstrauch oder Virginianische Zaubernuss) (Hamamelis virginiana L.)
Verwendete Pflanzenteile
Rinde und Blätter
Sammelzeitpunkt
Die Rinde von jungen Hamameliszweigen wird im Frühling oder Herbst gesammelt, die Blätter im Herbst.
Wirkstoffe
Gerbstoffe (die Blätter enthalten bis zu 10 %, die Rinde bis zu 12 %) sowie ätherisches Öl und Flavonoide.
Wirkeigenschaften
hautabdichtend, juckreizstillend, entzündungshemmend, venentonisierend
Wirkmechanismus
Hamamelis enthält Gerbstoffe, die die Haut resistenter gegen Reize machen und bei Irritationen, Juckreiz, Hämorrhoiden und Ekzemen helfen. Zudem wirken diese Gerbstoffe entzündungshemmend und stärken äußerlich aufgetragen das Venensystem. Krampfadern und Venenentzündungen können dadurch gelindert werden.
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