Herbarium
Heidelbeeren sind nicht nur schmackhaft, sondern bieten auch eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen. Getrocknet können sie sanft bei Durchfall helfen, und wegen ihrer guten Verträglichkeit sind sie auch für Kinder geeignet. Darüber hinaus finden getrocknete Heidelbeeren Anwendung bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie bei oberflächlichen Wunden.
[STECKBRIEF]
Laut HMPC (Herbal Medicinal Products Committee) und ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) sind Heidelbeeren in verschiedenen Formen nützlich: Getrocknete Heidelbeeren können als Tee bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen eingesetzt werden. Bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut dienen sie, ob als Tee oder Saft, als wirksame Spülung. Für oberflächliche Wunden empfiehlt sich eine Abkochung der getrockneten Früchte als äußerlicher Umschlag. Zudem können frische Heidelbeeren in angereicherten, anthocyanreichen Präparaten zur Behandlung von Krampfadern, schweren Beinen, Blutäderchen im Auge oder peripherer Gefäßinsuffizienz beitragen.
In der Tradition der Volksmedizin werden frische Früchte und deren Saft oft bei Nachtblindheit eingenommen, um die Sehkraft zu verbessern. Sie können auch bei Gastritis helfen. Vom Gebrauch der Heidelbeerblätter bei zum hohen Blutzucker und Diabetes wird derzeit wegen der in den Blättern hohen Chromwerte und bisher nicht nachgewiesener Wirksamkeit abgeraten.
Die mittlere Tagesdosierung für Erwachsene gegen Durchfall liegt bei 20 bis 60 g der getrockneten Heidelbeeren aufgeteilt auf 2 bis 3 Tassen Tee pro Tag. Pro einer großen Tasse Tee (200 ml) werden 2 Teelöffel der getrockneten Heidelbeeren 30 Minuten kalt angesetzt, 15 Minuten aufgekocht, abgeseiht und dann lauwarm getrunken.
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente sollte ein Abstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden, da Gerbstoffe die Aufnahme einiger Medikamente beeinträchtigen können. Obwohl Heidelbeerfrüchte in der Regel gut verträglich sind, sollte bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Beschwerden – insbesondere bei Kindern und älteren Menschen – umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Für Kinder unter 2 Jahren sollte bei jeglichen Beschwerden zuerst ärztlicher Rat eingeholt werden.
Es gibt keine Hinweise auf schädigende Wirkungen bei Kindern, trotzdem wird die Anwendung aufgrund fehlender Daten Kindern erst ab 4 Jahren empfohlen. Als Tagesdosierung für Kinder ab 4 Jahren gelten (als Tee):
Derzeit liegen keine Hinweise auf schädigende Wirkungen bei der Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Da sich die Gerbstoffe schwer in Wasser lösen, sollte man die Heidelbeerfrüchte bei Durchfall zuerst 30 Minuten in kaltem Wasser ansetzten, anschließend 15 Minuten aufkochen, abseihen und anschließend lauwarm trinken. Die ausgekochten Früchte können ebenfalls gegessen werden.
Die Heidelbeere ist reich an wertvollen Gerbstoffen und insbesondere an rot gefärbten Anthocyanen (Polyphenole), die besonders im frischen Zustand vorhanden sind. Diese Inhaltsstoffe tragen dazu bei, Magengeschwüre zu lindern und das sogenannte sekundäre Altern zu vermindern, indem sie Zellschäden vorbeugen. Daher stehen sie im Fokus zahlreicher Forschungsprojekte. Unter anderem werden ihnen positive Effekte bei Augenbeschwerden zugeschrieben. Zudem gibt es vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich ihrer vorbeugenden Wirkung gegen Herzerkrankungen.
Während getrocknete Heidelbeeren eine stopfende Wirkung haben, können größere Mengen frischer Heidelbeeren zu Durchfall führen.
Verwendete Arten
Heidelbeere (Vaccinium myrtillys L.)
Verwendete Pflanzenteile
Früchte
Sammelzeitpunkt
Die Heidelbeeren werden im Juli und August gesammelt.
Wirkstoffe
Gerbstoffe, Anthocyane
Wirkeigenschaften
stopfend, adstrinigierend (zusammenziehend), antimikrobiell, antioxidativ, gefäßschützend, wundheilungsfördernd
Wirkmechanismus
Bei akutem Durchfall sind es vor allem die Gerbstoffe, die durch zusammenziehende und abdichtenden Effekte die gereizten Schleimhäute unempfindlicher gegenüber Bakterien und anderen Reizstoffen machen. Die Gerbstoffe wirken auch wundheilungsfördernd, die Anthocyane gefäßschützend und abheilend. Dadurch erklären sich insgesamt positive Effekte bei Wunden, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, sowie bei Venenproblemen.
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