Herbarium
Die leuchtend gelben Blüten der Königskerze beruhigen Husten. Als Hustenmittel vereinen diese schleimlösende und reizlindernde Effekte.
[STECKBRIEF]
Laut den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur (HMPC) und European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) können Königskerzenblüten als Tee oder Sirup innerlich bei Husten oder Halsschmerzen verwendet werden.
Traditionell wird der Tee oder Ölauszug äußerlich bei Wunden und leichten Verbrennungen aufgetragen, sowie als Tee innerlich zur Beruhigung angewandt werden.
Die mittlere Tagesdosierung für Erwachsene liegt bei 4 bis 6 g der getrockneten Blüten aufgeteilt auf 3 bis 4 Tassen Tee pro Tag. Besonders bewährt hat sich Königskerze in Teemischungen mit Malve, Thymian oder Eibisch.
Es gibt keine Hinweise auf Neben- oder Wechselwirkungen von Königskerzenblüten.
Es gibt keine Hinweise auf schädigende Wirkungen bei Kindern, trotzdem wird laut offiziellen Empfehlungen des HMPC die Anwendung aufgrund fehlender Daten Kindern erst ab 12 Jahren empfohlen. Als Tagesdosierung für Kinder ab 4 Jahren gelten (als Tee) 3 bis 4 g.
Derzeit liegen keine Hinweise auf eine schädigende Wirkung bei der Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Aus den Blüten der Königskerze lässt sich auch ein hautberuhigender Ölauszug herstellen. Hierzu werden die frischen Blüten in einer Flasche mit Olivenöl (oder Mandelöl) übergossen, 2 bis 3 Wochen stehen gelassen und anschließend abfiltriert. Man benutzt diesen traditionell bei kleineren Wunden und leichten Verbrennungen.
Kurioses: Im Alpenraum bildet die Königskerze den Mittelpunkt des Kräuterstrauß am 15. August (Dreißigenstrauß). Früher wurde der Blütenstand auch in Wachs getaucht und als Kerze benutzt.
Verwendete Arten
Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum Bertol.), Filzige Königskerze (Verbascum phlomoides L.) und Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus L.)
Verwendete Pflanzenteile
Blütenblätter
Sammelzeitpunkt
Die Blütenblätter werden im Juli und August kurz nach dem Aufblühen gesammelt.
Wirkstoffe
Saponine, Iridoide, Schleimstoffe
Wirkeigenschaften
reizmildernd, schleimlösend
Wirkmechanismus
Die in den Blüten enthaltenen Saponine wirken indirekt über die Magenschleimhaut schleimlösend in den Bronchien. Dadurch wird der zähflüssige Schleim verflüssigt und kann leichter abgehustet werden. Die ebenfalls enthaltenen Schleimstoffe umhüllen gereizte Stellen an der Schleimhaut und wirken auf diese Weise reizlindernd. Königskerze wirkt dadurch gleich zweifach bei Husten. Iridoide entfalten zudem antimikrobielle Wirkungen.
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