Rezepte
Tinkturen sind eine effektive Methode, die Kraft der Pflanzen zu konservieren und zu nutzen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Schritt für Schritt eine eigene Tinktur herstellen kannst und worauf besonders zu achten ist.
Eine Tinktur ist ein Auszug aus Pflanzenstoffen, hergestellt durch Ansetzen in Alkohol. Dadurch dass Alkohol ätherische Öle und Gerbstoffe besser löst können mit dieser Methode manche Heilpflanzen besser extrahiert werden. Außerdem sind diese alkoholischen Lösungen lang haltbar.
Als Ausgangsstoff können sowohl frische als auch getrocknete Pflanzen verwendet werden. Für eine ausgewogene Tinktur sollten höchstens 5 verschiedene Pflanzen verwendet werden. Eine größere Anzahl könnte die Wirksamkeit der Einzelbestandteile reduzieren. Am besten stellt man für jede gewünschte Heilpflanze eine eigene Tinktur her.
Ein gutes Grundverhältnis für Tinkturen ist 1 Teil Pflanzenmaterial zu 5 Teilen alkoholische Lösung. Zum Beispiel: Verwende 10 g getrocknete Kräuter auf 50 g Alkohol (beispielsweise 70%ig).
Bei stark wirksamen Pflanzen wie Arnika oder sehr voluminösen Kräutern wie beispielsweise Ringelblume wird das Verhältnis angepasst – nutze hier 1 Teil Pflanze auf 10 Teile Alkohol.
1. Ansetzen: Übergieße das Pflanzenmaterial mit der alkoholischen Lösung und verschließe das Gefäß fest. Stelle es für 1 bis 2 Wochen an einen dunklen Ort. Blätter und Blüten benötigen 1 Woche, während Früchte, Wurzeln, Rinden oder Samen etwa 2 Wochen brauchen. Vergiss nicht, die Mischung regelmäßig zu schütteln!
2. Abfiltrieren: Nach der Ansetzzeit seihst du die Tinktur zunächst ab und lässt sie für eine weitere Woche ruhen. So können sich alle Schwebeteilchen absetzen. Danach filtriere die Tinktur erneut – am besten durch einen feinen Stoff oder – falls vorhanden - mit einem Feinsieb oder einem Filter mit einer Meshanzahl von mindestens 200. Damit erhältst du eine besonders reine Tinktur, bei welcher sich auch nach längerer Stehzeit kein Bodensatz bildet.
3. Abfüllen: Fülle die fertige Tinktur in eine dunkle, lichtgeschützte Flasche ab, damit die Qualität optimal erhalten bleibt.
Bei richtiger Lagerung, also lichtgeschützt und bei Raumtemperatur, ist deine Tinktur mindestens ein Jahr haltbar – oft sogar länger. Damit bist du bestens ausgestattet für verschiedenste Beschwerden!
Dieses Kräuterbuch verbindet altes volksmedizinisches Wissen mit moderner Wissenschaft und bietet praktische Rezepte, Tipps und spannende Geschichten zu Heilpflanzen, die von berühmten Bauerndoktoren genutzt wurden. Mit zahlreichen Anleitungen zur Herstellung eigener Heilmittel, wissenschaftlichen Einschätzungen und einem herausnehmbaren Sammelkalender macht es bewährte Heilpraktiken wieder zugänglich, um Eigenständigkeit in Gesundheitsfragen zu fördern.
Selbstgemachte Tinkturen sind eine wertvolle Ergänzung für deinen Kräutervorrat. Sie bieten gegenüber Tees den Vorteil, dass sie schwer wasserlösliche Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe und ätherische Öle in einer viel konzentrierteren Form enthalten und dadurch leichter zu dosieren sind. Ihre lange Haltbarkeit – oft mehrere Jahre – macht sie zudem praktisch für die langfristige Lagerung. Während einige Tinkturen in verdünnter Form innerlich angewendet werden können (wie Baldrian, Salbei, Thymian, Ringelblume), eignen sich andere nur für die äußerliche Anwendung, zum Beispiel als Einreibungen (etwa Beinwell, Arnika).
Für die Zubereitung einer Tinktur greifen viele im Hausgebrauch auf Vodka, Kornbrand oder Schnaps zurück, die etwa 40% Alkohol enthalten. Diese Konzentration ist für zahlreiche Kräuterauszüge völlig ausreichend, jedoch kann der Eigengeschmack dieser Spirituosen, insbesondere bei innerlicher Anwendung, als störend empfunden werden. Für eine professionellere und reinere Herstellung empfiehlt sich die Verwendung einer Mischung aus 96%igem Alkohol (Weingeist, erhältlich - je nach Land - in Lebensmittelgeschäften, Drogerien oder Apotheken) und Wasser. Dies ermöglicht es Dir, die Alkoholkonzentration genau anzupassen. Da bestimmte Inhaltsstoffe je nach Alkoholgehalt besser oder schlechter gelöst werden, ist es wichtig, die Konzentration entsprechend den gewünschten Wirkstoffen auszuwählen. Eine grobe Einteilung kann dabei wie folgt vorgenommen werden:
Wasser und Alkohol haben eine unterschiedliche Dichte, weshalb man für die gewünschte Alkoholkonzentration ein sogenanntes Mischungskreuz braucht. Je nach gewünschter Alkoholkonzentration braucht man für 100 g der Alkohol-Wasser-Mischung folgende Mengen an 96% Alkohol und Wasser:
Vol% Alkohol | 96% Alkohol | Wasser |
70% | 67,6 g | 32,4 g |
50% | 46 g | 54 g |
40% | 36,1 g | 63,9 g |
35% | 31,3 g | 68,7 g |
20% | 17 g | 83 g |
Mit dieser Anleitung bist du bestens gerüstet, um die Naturheilkräfte für dich zu nutzen. Probiere es aus und entdecke die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten deiner eigenen, hochwertigen Tinktur!
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