Herbarium
Wermut, ein berühmtes Kraut aus der mittelalterlichen Kräuterkunde, hat seine Bekanntheit über die Jahrhunderte hinweg bewahrt. Bekannt für seine verdauungsfördernde Eigenschaften und vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten, erfreut es sich auch heute noch großer Beliebtheit. Von Appetitlosigkeit bis hin zu Verdauungsbeschwerden, der Wermut bietet eine natürliche Abhilfe.
[STECKBRIEF]
Laut ESCOP und HMPC wird das Kraut gerne als Tee oder Tinktur verwendet. Vor allem bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, leichten Krämpfen und Blähungen kann es sehr sinnvoll sein.
Nicht nur als Tee, sondern auch als Wermutwein wird das Kraut angewendet. In der Volksmedizin wird es gerne bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden und Übelkeit empfohlen. Darüber hinaus wird Wermut als Stärkungsmittel für Senioren und zur Regeneration nach einer überstandenen fiebrigen Erkrankung eingesetzt.
Die Tagesdosierung für die Zubereitung eines Tees beträgt etwa 1 g des getrockneten Krautes, was etwa 1/2 bis 1 Teelöffel entspricht. Hiervon können bis zu drei Tassen täglich getrunken werden. Bei Appetitlosigkeit und zur allgemeinen Stärkung wird der Tee eine halbe Stunde vor dem Essen getrunken.
Eine Besonderheit des Wermuts ist der Thujongehalt im ätherischen Öl, das in hohen Mengen nerventoxisch wirken kann. Dieses löst sich besonders gut in Alkohol, weshalb insbesondere beim Weinauszug oder bei der Tinktur nur kleine Mengen und diese nur für kurze Zeit eingenommen werden sollten.
Pures ätherisches Öl, das besonders hohe Mengen an Thujon enthält, wird heute nicht mehr verwendet. Bei der Teezubereitung mit Wermut hingegen wird aufgrund der schlechten Wasserlöslichkeit des Thujons nicht der gefährliche Grenzwert erreicht. Dennoch sollte Wermuttee nicht länger als zwei Wochen getrunken werden.
Bei einer bekannten Allergie gegen Korbblütler sollte Wermut komplett vermieden werden. Bei bestehender Magenschleimhautentzündung oder Sodbrennen können die enthaltenen Bitterstoffe die Beschwerden verschlimmern.
In Bezug auf die Anwendung bei Kindern wird Wermut aufgrund des enthaltenen Thujons und aufgrund fehlender Sicherheitsdaten für diese Altersgruppe erst ab 18 Jahren empfohlen. Auch für schwangere und stillende Frauen ist der Gebrauch von Wermut wegen des enthaltenen Thujons nicht geeignet.
Wermut hat seinen festen Platz in der Welt der Getränke gefunden. Vor allem der Wermutwein erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Für die Herstellung benötigt man nur ein kleines Wermutblatt (ca. 2 g), das mit etwa 500 ml Rot- oder Weißwein übergossen wird. Nach einer Woche Stehzeit wird der Wein gefiltert und ist bereit zum Genuss.
Wermut war auch die Ausgangssubstanz für die Herstellung des im 19. Jahrhunderts besonders in Künstlerkreisen berühmten Absinths. Dieses Getränk führte allerdings rasch zu rauschartigen Zuständen und enthielt beträchtliche Mengen des in hohen Dosen als Nervengift wirkenden Thujons. Daher wurde Absinth ab 1910 in den meisten Ländern verboten. Seit 1991 ist Absinth jedoch wieder erhältlich, wobei ein streng definierter Grenzwert an Thujon eingehalten werden muss.
Verwendete Arten
(Echter) Wermut (Artemisia absinthium L.)
Verwendete Pflanzenteile
Kraut (Blätter, Blüten, Stängel)
Sammelzeitpunkt
Die zarteren Teile des Krautes werden kurz vor dem Aufblühen von Juni bis September gesammelt.
Wirkstoffe
Bitterstoffe, ätherisches Öl
Wirkeigenschaften
verdauungsanregend, blähungstreibend, galletreibend
Wirkmechanismus
Wermut fördert durch seine Bitterstoffe die Verdauung, indem es die Produktion von Verdauungssäften anregt und die Magen-Darm-Bewegung erhöht. Übelkeit wird dadurch ebenfalls gelindert. Zusätzlich steigert Wermut die Gallenproduktion, reduziert Blähungen und stärkt den Körper, besonders nach fieberhaften Krankheiten. Zusammen mit Tausendgüldenkraut regt es den Appetit an, wodurch man schneller wieder zu Kräften kommt.
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