Herbarium
Thymian, ein bekanntes Heilmittel, wird seit Jahrhunderten zur Behandlung von Husten verwendet. Er hilft nicht nur dabei, festsitzenden Schleim zu lösen, sondern erleichtert auch das Abhusten.
[STECKBRIEF]
Laut den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur (HMPC) und European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) kann Thymian in Form von Tee, Sirup oder Flüssigextrakt bei Bronchitis, Keuchhusten und Katarrhen der oberen Atemwege eingenommen werden. Als Spülung kann ein Teeauszug oder Flüssigextrakt bei Entzündungen der Mundschleimhaut und bei Mundgeruch verwendet werden.
in der europäischen Volksmedizin sind außerdem äußerliche Anwendungen des Tees bei Hautunreinheiten, sowie die innere Anwendung des Thymiantees bei Nervosität populär.
Die mittlere Tagesdosierung für Erwachsene liegt bei 4,5 g des getrockneten Krautes. Man kann also 3-mal täglich je 1,5 g getrocknetes Kraut pro Tasse Tee verwenden. Vom Thymiansirup sollten 4-mal täglich 10ml eingenommen werden. Für eine schleimlösende Wirkung ist besonders beim Thymian die Einhaltung der empfohlenen Tagesdosierung wichtig. Oftmals wird Thymian zu niedrig dosiert angewandt und kann dadurch nicht wirken.
Thymian ist gut verträglich und kann prinzipiell auch für Kinder verwendet werden. Aufgrund fehlender Studiendaten raten Fachgesellschaften jedoch zur Vorsicht und empfehlen die Anwendung erst für Kinder ab 4 Jahren. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch und Einhaltung der empfohlenen Tagesdosis sind keine negativen Effekte bekannt. Überdosierungen können, je nach Sorte, Verdauungsprobleme verursachen.
Für Säuglinge und Kinder bis 2 Jahre ist das ätherische Thymianöl, mit Ausnahme des Chemotyps linalool, zu meiden. Bei zu hohen Anteilen an Cineol besteht theoretisch das Risiko eines Kretschmer-Reflexes. Der Kretschmer-Reflex ist bei Kleinkindern gefürchtet, da er in schweren Fällen Atemdepression bis hin zum Atemstillstand verursacht. Das ätherische Thymianöl des Typs Linalool hingegen ist mild und kann bei Kindern auch äußerlich angewendet werden.
Es gibt keine Hinweise auf negative Auswirkungen auf Schwangerschaft und Stillzeit. Aufgrund fehlender Daten zur Unbedenklichkeit wird derzeit die Anwendung nicht empfohlen.
Verwendete Arten
(Echter) Thymian (Thymus vulgaris L.)
Verwendete Pflanzenteile
Kraut (oberirdische Teile)
Sammelzeitpunkt
Das Kraut wird kurz vor dem Aufblühen von Juni bis August gesammelt.
Wirkstoffe
Ätherisches Öl, Flavonoide, Rosmarinsäure
Wirkeigenschaften
schleimlösend, krampflösend, antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, verdauungsfördernd, blähungstreibend, galletreibend
Wirkmechanismus
Hervorgerufen werden die schleimlösenden, auswurffördernden und antimikrobiellen Wirkungen vor allem von dem im Kraut enthaltenen ätherischen Öl mit den sogenannten Hauptbestandteilen Thymol und Carvacrol.
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