Herbarium
Salbei, ein hochverehrtes Heilkraut, das seit der Antike in der europäischen Kräuterkunde seinen festen Platz hat, ist ein ausgezeichnetes Heilmittel bei Halsschmerzen. Es dient daneben auch als Gewürz und wird im Mittelmeerraum sogar als Insekten abwehrendes Mittel verwendet. Doch neben diesen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten enthält Salbei auch Thujon, ein Stoff, der besondere Beachtung erfordert.
[STECKBRIEF]
Laut der Europäischen Arzneimittelagentur (HMPC) und dem Europäischen Komitee für pflanzliche Arzneimittel (ESCOP) bietet Salbei eine breite Palette sinnvoller Anwendungen. Der Tee oder die Tinktur kann als Gurgellösung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Halsschmerzen verwendet werden. Darüber hinaus kann Salbeitee bei Verdauungsbeschwerden helfen.
Für diejenigen, die unter übermäßigem Schwitzen leiden, können Salbeitee oder thujonfreie Kapseln eine Lösung sein. Auch die Volksmedizin kennt zahlreiche Verwendungen für dieses Heilkraut. Salbeitee kann zum Abstillen verwendet werden, und ist auch bei Husten hilfreich. Als Waschung kann er bei Akne und Hautausschlägen Linderung bringen. Frische zerdrückte Blätter können auf Insektenstiche gelegt werden, um Schmerzen zu lindern.
Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 4 g Salbeiblätter, aufgeteilt auf mehrere Tassen über den Tag verteilt.
Obwohl Salbei zahlreiche Vorteile bietet, ist es wichtig, sich über die potenziellen Risiken im Klaren zu sein. Insbesondere der Gehalt an Thujon kann in hohen Mengen (über 15 g Salbeiblätter täglich, das wären mehr als 7 Tassen Tee pro Tag) oder bei längerer Anwendung zu Hitzegefühl, Herzrasen und Schwindelattacken führen. Deshalb sollte man die empfohlene Tagesdosierung nicht überschreiten. Das reine ätherische Öl sollte aufgrund seines hohen Thujongehalts jedenfalls nicht innerlich verwendet werden.
Bei Kindern wird die Anwendung von Salbei aufgrund fehlender Daten erst ab 18 Jahren empfohlen. Während der Schwangerschaft sollte Salbei wegen des enthaltenen Thujons vermieden werden. In der Stillzeit sollte Salbei nur in kleinen Mengen konsumiert werden, da er laut Erfahrungsmedizin die Milchproduktion reduziert.
Salbei, dessen lateinischer Name "salvia" vom Wort "salvare" (heilen) stammt, hat eine lange Tradition in Europa. Hieronymus Bock hob im 16. Jahrhundert seine Bedeutung hervor, indem er schrieb: „Unter allen Stauden steht kaum ein Gewächs über dem Salbei, denn es dient dem Arzt, dem Koch, im Keller, den Armen und den Reichen.“ Bis heute wird Salbei vielerorts, z.B. in Südtirol, dementsprechend als „Heil aller Schäden“ bezeichnet.
Die Popularität von Salbei im Mittelalter ging sogar so weit, dass von der berühmten medizinischen Schule von Salerno im 11. Jahrhundert der Vers überliefert ist: „Wer Salbei hat im Garten, kann auf den Tod lang warten.“ Dieses Sprichwort unterstreicht die historische Bedeutung und den anhaltenden Wert dieses vielseitigen Heilkrauts.
Verwendete Arten
Echter oder Dalmatinischer Salbei (Salvia officinalis L.) und Dreilappiger Salbei (Salvia fruticosa Mill.)
Verwendete Pflanzenteile
Blätter
Sammelzeitpunkt
Die Blätter werden kurz vor dem Aufblühen von Mai bis Juli gesammelt.
Wirkstoffe
Ätherisches Öl (1-2,5%), Gerbstoffe, Bitterstoffe
Wirkeigenschaften
antibakteriell, antiviral, adstrinigierend, verdauungsanregend, schweißhemmend
Wirkmechanismus
Salbei enthält ätherisches Öl und Gerbstoffe, die Entzündungen reduzieren und Reizungen heilen können. Die Gerbstoffe lindern insbesondere Reizungen an den Schleimhäuten. Salbei hat auch Eigenschaften, die Bakterien und Viren bekämpfen, wodurch er bei Zahnfleischentzündungen und kleinen schmerzhaften Stellen im Mund helfen kann. Zusätzlich fördert Salbei die Verdauung, indem er die Produktion von Verdauungssäften anregt, und hilft bei Verdauungsproblemen und Blähungen.
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