Aus Eichenrinde lässt sich ganz einfach ein Sitzbad gegen Hämorrhoiden und Windeldermatitis herstellen. Juckreiz und Entzündungen werden dadurch beruhigt.
Rezept: Eichenrindensitzbad
- Zutaten
10 g Eichenrinde
1 l Wasser - Eichenrinde in Wasser ansetzen
Die Eichenrinde mit 1 l kaltem Wasser übergießen und 1 Stunde stehen lassen.
- Aufkochen und abfiltrieren
Anschließend das Ganze für etwa 15 Minuten aufkochen und die gewonnene Lösung abfiltrieren.
- Sitzbad bereiten
Sobald der Auszug auf Körpertemperatur abgekühlt ist, diesen in das Sitzbad geben. Bei Kleinkindern kann es einfacher sein, statt des Sitzbades einen Umschlag zu verwenden.
- Haltbarkeit und Lagerung
Zum sofortigen Gebrauch gedacht, lichtgeschützt bei Raumtemperatur gelagert 1 Tag.
- Anwendung
Bei Hämorrhoiden, Analekzemen oder bei Windeldermatitis bei Kindern. Als Umschlag auch bei leicht juckender Haut oder bei nässenden Ekzemen.
- Dosierung
2- bis 3-mal täglich jeweils 10 Minuten lauwarm ein Sitzbad durchführen oder 10 Minuten einen Umschlag auflegen.
Warum hilft Eichenrinde bei Hämorrhoiden und Windeldermatitis?
Die Gerbstoffe in der Eichenrinde gehen mit den obersten Hautschichten eine Verbindung ein und machen diese dadurch unempfindlicher gegen äußere Reize. Das vermindert nicht nur Entzündungen, sondern erleichtert auch die Abheilung von Irritationen. Zudem reduziert Eichenrinde Juckreiz und hemmt Bakterien und Viren.
Risiken und Nebenwirkungen
Eichenrinde ist als Umschlag und Sitzbad sehr gut verträglich, in seltenen Fällen kann es allerdings zu allergischen Hautreaktionen kommen. Bei großflächigen Ekzemen sollte Eichenrinde nicht verwendet werden, diese Behandlung gehört in ärztliche Hände. Sowohl als Sitzbad als auch als Umschlag nicht zu heiß (Verbrennungsgefahr!), sondern nur lauwarm verwenden.
Wo bekommt man Eichenrinde?
Eichenrinde im Frühling kurz vor dem Austreiben der Blätter von jungen Eichenbäumen oder -zweigen sammeln. Außerdem bekommt man Eichenrinde auch in jeder Apotheke und in gut sortierten Drogerien zu kaufen.
Eiche, der Kraftbaum
Eiche war schon bei unseren vorchristlichen Vorfahren ein Symbol der Stärke und der Unvergänglichkeit. Die Menschen beeindruckte wohl nicht nur das stattlichen Aussehen alter Eichenbäume, sondern auch die ausgesprochen lange Haltbarkeit von Eichenholz. Als eines der wenigen Holzarten hält Eichenholz auch sehr lange im Wasser, weshalb man Schiffe, Einbäume oder Boote jahrtausendelang aus diesem Holz fertigte. Diese Stärke übertrug man übrigens auch auf die nachgesagte Heilwirkung. Es ist dadurch nicht verwunderlich, dass man schwächliche rachitische Kinder in früheren Jahrhunderten in einem Auszug aus Eichenblättern badete.
Autor: Arnold Achmüller, erstellt am 30. Mai 2020